In der heutigen Einheit sollen die Studierenden das Bibliothekssystem Koha besser kennenlernen. Dazu sind vor allem Übungen gedacht. Die erste Übung befasst sich mit der manuellen Bedienung des Systems. In der zweiten Übung soll ein Datenimport durchgeführt werden. In der dritten und letzten Übung soll eine Schnittstelle für den Datenexport aktiviert werden.

Übung 1: Manuelle Bedienung

Bei der manuellen Bedienung des Systems sollten wir:

  • ein Buch erfassen
    In der Schnellaufnahme muss nur das Feld 254a (Titel) sowie p - Barcode manuell ausgefüllt werden.
    Beim Erfassen eines zweiten Buches habe ich bemerkt, dass das Feld p-Barcode nun beim Anwählen ebenfalls automatisch ausgefüllt wird. Dies geschah nach dem Format, welches ich beim ersten Buch eingegeben habe. Vielleicht sind die Entwickler davon ausgegangen, dass jede Bibliothek einen eigenen Strichcodedrucker hat. Ansonsten würde diese Funktion - zumindest aus meiner Sicht - nicht viel Sinn ergeben. In jeder Bibliothek, in der ich gearbeitet habe, hatten wir bereits vorgedruckte Strichcodes und mussten diese immer manuell einlesen.
  • einen Benutzer anlegen
    In der Schnellaufnahme musste nur der Benutzernummer und der Name vergeben werden
    Als erstes habe ich eine Person mit Benutzergruppe “Erwachsene” aufgenommen. Danach folgte eines der Gruppe “Kind”. Spannend daran war, dass dort eine Beziehung, also Vater oder Mutter, gefordert wurde. Unterhalb beim Feld Bürge lässt sich auch das zugehörige Bibliothekskonto verknüpfen. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der Bürge ebenfalls ein Bibliothekskonto haben muss, damit ein Kind ein Konto haben kann. Wenn man aber die Schnellaufnahme verlässt und in die reguläre geht, ist zu erkennen, dass auch “unregistrierte Bürgen” aufgenommen werden können.
  • ein Buch an der Theke ausleihen
    Dazu musste das Benutzerkonto aufgerufen werden, entweder durch Suche mit dem Namen oder der Benutzernummer. Danach musste ich auf den Reiter “Ausleihe” gehen und konnte den Barcode des Buches eingeben. Da ich eingestellt hatte, dass ein Erwachsener 30.00 CHF Jahresgebühren zu bezahlen hat, musste ich diese zuerst noch einziehen, bevor ich das Buch ausleihen konnte.
  • ein Buch an der Theke zurücknehmen
    Um ein Buch zurückzunehmen, konnte der Reiter “Rückgabe” angewählt und der Barcode des Mediums eingegeben werden.

Die Erfassung von Benutzerdaten und Medien, das Ausleihen und die Rückgabe funktioniert in etwa so, wie ich mir das gewohnt bin. Etwas speziell finde ich die Funktion “Schnellerfassung” bei den Benutzerdaten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Funktion in einer Bibliothek verwendet wird. Aber vielleicht existiert sie ja auch nur für Übungszwecke, wer weiss. Bei der Erfassung von Medien kann die Schnellaufnahme eines Katalogsatzes durchaus sinnvoll sein. So zum Beispiel, wenn ein Medium möglichst schnell bei einem Lieferanten bestellt werden soll und die Katalogisierungsdaten noch bei keiner anderen Bibliothek vorhanden sind.

Übung 2: Datenimport

Bei Koha lassen sich einige Schnittstellen aktivieren, mit denen Datensätze ins eigene System kopiert werden können. Dazu mussten wir:

  • Den Server Z39.50 einrichten
    Dazu kann man in der Administration unter dem Z39.50 Server ein neuer SRU-Server einrichten.
  • “Copy Cataloging”
    Um einen Katalogdatensatz zu kopieren, konnten wir bei der Katalogisierung den Import über Z39.50/SRU anwählen. Dort kann die Suche nach dem gewünschten Titel gestartet werden. In der Ergebnisliste werden die wichtigsten Daten zu den jeweiligen Datensätzen angezeigt. Man kann sich alle Infos als MARC21- oder ISBD-Vorschau anzeigen lassen. Wenn der gewünschte Titel gefunden wurde, kann er via “Aktionen” und “Import” importiert werden. Wenn gewünscht, können noch Änderungen am Datensatz vorgenommen werden. Zwingend muss das Feld 942c (Medientyp) ausgefüllt werden. Nach dem Speichern müssen noch die Exemplardaten erfasst werden und schon habe ich ohne viel Katalogisierungsaufwand einen Datensatz erstellt.

Dass Koha die Möglichkeit des Datenimports bietet, ist sehr sinnvoll. So kann viel Mehraufwand fürs Katalogisieren beseitigt werden. Allerdings würden sich nicht alle Bibliotheksangestellte darüber freuen… ;)
Die Übung fand ich spannend, weil ich nun gesehen habe, wie schnell ein solcher Import laufen kann. In der Bibliothek, in der ich zurzeit arbeite, werden ebenfalls Imports durgeführt, allerdings werden die Datensätze danach nochmals überarbeitet.

Übung 3: Datenexport und Schnittstellen

In der letzten Übung des Tages konnten wir die OAI-PMH Schnittstelle aktivieren. Diese ermöglicht das regelmässige und automatisierte Abrufen von Änderungen. Dazu mussten wir:

  • Die Schnittstelle einrichten Dazu muss in die Administration gewechselt werden. Unter “Globale Systemparameter” und “Web Services” kann die Schnittstelle aktiviert werden.
  • Die Schnittstelle abfragen Dieser Link kann aufgerufen werden. Dort sehen wir unsere Katalogeinträge.

Bei dieser Übung ist mir der Nutzen leider noch nicht ganz klar. Ich verstehe nicht, was es der eigenen Bibliothek nützt, dass sie ihre eigenen Änderungen (regelmässig und automatisiert) abrufen kann. Dies wird aber anscheinend zu einem späteren Zeitpunkt nochmals aufgegriffen und wird sich hoffentlich bis Ende des Semesters klären.

Nachtrag Sitzung 4 zur Schnittstelle OAI-PMH: Mir ist durchaus bewusst, was die Schnittstelle im Verbund oder im Austausch mit anderen Bibliotheken leisten kann. In der Sitzung 3 habe ich den Nutzen der Schnittstelle aber so verstanden, dass ich meine eigenen Daten abrufen kann und da war mir der Nutzen nicht klar. Aber wahrscheinlich habe ich das nur falsch verstanden.