Bei der zweiten Vorlesung in BAIN sollte es nun endlich um Bibliothekssysteme gehen. Als erstes sollte aber anhand eines Beispiels, das jede*r Teilnehmer*in ausführen sollte, das Versionskontrollsystem Git demonstriert werden. Danach gab es eine kurze Auffrischung in dem - zumindest in Bibliotheken - verbreitetsten Metadatenstandard MARC21 sowie dem bekannten Dublin Core. Zum Schluss ging es an die Installation und Konfiguration von Koha.

Versionskontrolle in Git

git bash here
Um zu verstehen, wie das Versionskontrollsystem Git funktioniert, sollte jede*r Teilnehmer*in den Branch des Dozenten in sein eigenes Repository kopieren (fork). Danach konnte dieses mit Git heruntergeladen (clone) werden. Da ich dies bereits durch ein vorangegangenes Modul Git auf meinem Rechner installiert habe, musste ich dies nicht über den VM machen. Ich bin also zu meinem gewünschten Zielordner gegangen und habe mit Rechtsklick und Git Bash here das Git Terminal geöffnet und das Kommando zum Clonen eingetippt. Danach habe ich, wie in der Anleitung beschrieben, die README.md mit dem Link meines Blogs ergänzt, dieses mit meinen Daten versehen, committed und wieder hochgeladen (push). Danach konnte ich einen Pull Request an Herr Lohmeier senden und er konnte diesen annehmen.
Spannend an dieser Übung fand ich das Forken und den Pull Request. Bisher habe ich nur mit meinen eigenen Daten gearbeitet, da musste ich das natürlich nicht machen. Ausserdem habe ich nun auch einmal einen Merge über Git Bash und nicht über das Git GUI durchgeführt. Im GUI habe ich nie richtig verstanden, was genau ich wann machen muss. Nachdem ich es mit Git Bash gemacht habe, erscheint mir das nun viel logischer.

Metadatenstandards

Die Auffrischung zu den Metadatenstandrads war leider - aber verständlicherweise - nicht sehr ausführlich.
MARC21 ist der verbreitetste Metadatenstandard, auf dem viele Bibliothekssysteme basieren. Wenn sie das nicht tun, unterstützen sie MARC21 immerhin als Austauschformat. MARC21 bietet den Bibliotheken die Möglichkeit eigene Feldnummern zu belegen. Es ist also ein Standard, aber jeder kann ihn auf seine Bedürfnisse zugeschnitten benutzen. Dublin Core (DC) ist ein weiterer Metadatenstandard, der allerdings viel weniger Felder-Möglichkeiten bietet als MARC21. Dafür hat der DC einheitliche Felder, die alle mit dem dafür vorgesehenen Inhalt belegt werden. Für viele Daten aus MARC21 hat der DC gar keine Felder.
Durch eine kleine Übung sollten wir uns nochmals den Unterschied der beiden Standards vor Augen führen. Mir ist dabei folgendes aufgefallen:

  • MARC21 enthält viel mehr Informationen als der DC
  • In MARC21 wird mit Tags gearbeitet, bei DC mit Namespaces
  • Bei DC erkennt man was die Zahlen-“Codes” aus MARC21 bedeuten
  • DC ist im RDF Format, welches besser lesbar ist als MARC21
  • MARC21 hat eine XML-Struktur, welche schnell unübersichtlich wirkt

In der Anleitung von Stefan Tetzel ist eine Beschreibung von der LOC zu MARC21 verlinkt. Ich habe mich ein wenig eingelesen und merkte bald, dass die Anleitung wohl für komplette Neulinge geschrieben wurde. Als Auffrischung habe ich den ersten Teil “What is a MARC Record, and Why is it Important?” gelesen, teilweise überflogen. Als erstes wird erklärt warum MARC21 so wichtig ist (maschinenlesbar, gemeinsames Austauschformat, weniger Arbeit, durch Übernahme von Katalogsätzen, viele Bibliothekssysteme sind auf den Standard ausgelegt), danach wird der Aufbau von MARC21 erklärt (Felder, die mit Tags markiert sind, Indikatoren von 0-9, Unterfelder, die oftmals mit $ eingeleitet werden, gefolgt von einem Kleinbuchstaben).

Installation und Konfiguration von Koha

Gegen Ende der Vorlesung sollten wir noch Koha auf unseren VM installieren. Dies gelang mit der Anleitung im gemeinsamen Arbeitsdokument ohne Probleme. Ein wenig verwirrend war, dass wir den Benutzernamen nicht zu Beginn erfahren haben, sondern erst in der Anleitung von Stephan Tetzel. Ich dachte schon, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe, weil ich mich nicht anmelden konnte, dabei musste man nur richtig lesen können.
Nachdem das Installieren erfolgreich war, habe ich gleich mit dem Einrichten von Koha begonnen. Und weil ich so schön dabei war, habe ich auch gleich mit Teil 2 weitergemacht. So wie ich das aus der Vorlesung verstanden habe, müssten wir nur Teil 1 und 3 ausführen, der Rest ist optional. Bei nochmaligem Lesen der Aufgaben habe ich nun aber gesehen, dass wir Teil 2 lesen, aber nicht den Export und Import durchführen sollten. Hätte ich das nur schon früher gesehen. Ich habe krampfhaft versucht diesen Import hinzubekommen. Dies gestaltete sich jedoch etwas schwierig, weil auf der VM keine Software installiert ist die .csv Datein lesen konnte. Zuerst habe ich versucht die Änderungen im Terminal vorzunehmen. Als dann aber in diversen (im Terminal nicht ersichtlichen) Feldern eine “5” geschrieben werden sollte, gab ich diesen Versuch wieder auf. Danach habe ich versucht die .csv Datei auf meinen Stick zu laden und lokal zu bearbeiten. Leider wurde mir der Stick in der VM nicht angezeigt (ist das deaktiviert, oder so?). In einem anderen Modul, welches wir im Moment haben, konnte ich diesen Stick nämlich ohne Probleme verbinden. Da dies ebenfalls ein Fehlschlag war, versuchte ich OpenOffice zu installieren. Schlau wie ich bin, vergass ich dabei, dass Programme auf Ubuntu etwas anders installiert werden als ich mir das von Windows gewohnt bin. Als ich dies bemerkte, suchte ich mir eine Anleitung für die Installation von OpenOffice… Naja, auch damit habe ich die Installation nicht hingekriegt und gab nach gut einer Stunde entnervt auf. Gut, dass dies nicht geklappt hat, wir sollten den Export/Import ja sowieso nicht machen.
Teil 3 hat super funktioniert. Ich habe nebst der bereits erstellen Benutzergruppe “Bibliotheksmitarbeitende” noch “Erwachsene” (ab 18 Jahren, 30 CHF im Jahr) und “Kinder und Jugendliche” (bis 17 Jahre, kostenlos) erstellt. Bei den Medientypen habe ich nebst dem Buch noch CD, DVD und Games erstellt. Bei den normierten Werten habe ich einige Kategorien, die ich als unnötig empfand, gelöscht oder geändert. Ansonsten habe ich die in der Anleitung beschriebenen Änderungen der Systemparameter vorgenommen und ein wenig geschaut, was ich alles einstellen könnte.
Einziges Problem: Beim Systemparameter OPAC konnte ich die Einstellunng “OpacMainUSerBlock” nicht finden, was aber wahrscheinlich nicht weiter tragisch ist.

Ich finde es sehr spannend all diese Einstellug selbst vornehmen zu können und werde mir, falls ich noch Zeit finde, die Teile 4-9 anschauen und allenfalls durcharbeiten. Die Möglichkeit zu sehen welche Einstellungen bei Koha gemacht werden können, finde ich als Angestellte einer Bibliothek sehr cool. So sehe ich allenfalls Funktionen/Einstellungen, die für das “eigene” Bibliothekssystem auch anwendbar sind und den Bibliotheksalltag erleichtern könnten.